Fragen und Antworten zu E-Mails
Was ist E-Mail?
E-Mail ist ein Netzwerk-Dienst zur Übermittlung von Nachrichten. Dies ist auch innerhalb lokaler Netze möglich. Doch erst als Internet-Dienst erhält E-Mail seine besondere Bedeutung und ermöglicht den weltweiten Nachrichtenverkehr zwischen allen erreichbaren Computern. E-Mail funktioniert asynchron, Sender und Empfänger müssen also nicht gleichzeitig in Verbindung stehen (online sein). Der Begriff E-Mail (abgeleitet von »electronic mail«) bezeichnet den Nachrichtendienst wie auch die einzelne Nachricht.
Was kann man damit machen?
E-Mail dient primär der Übermittlung von Textnachrichten. Gemeint sind damit reine Texte ohne Textauszeichnungen (wie Schriftattribute etc.). Allerdings erlauben die technischen Protokolle, nach denen E-Mail abgewickelt wird, auch die Anfügung weiterer Inhalte. Neben dem Anhängen beliebiger Dateien ermöglicht dies auch die Übermittlung »aufbereiteter« Texte nach HTML-Standard.
Der Versand von E-Mails ist schnell, kostengünstig und prinzipiell zuverlässig. Diesen und weiteren Vorteilen stehen im Vergleich zu anderen Nachrichtenformen allerdings auch einige Nachteile gegenüber (s.u.).
Was braucht man dafür?
Um E-Mail via Internet zu nutzen, benötigt man im einfachsten Fall nur ein E-Mail-Konto (»Account«) bei einem entsprechenden Anbieter (»Provider«). Es gibt eine Reihe kostenloser Angebote, die für viele Zwecke ausreichend sind. Mit dem E-Mail-Konto ist die Einrichtung einer E-Mail-Adresse und eines Speicherkontingents zur Ablage von Mails verbunden. Außerdem braucht man eine Anwendung (spezielles Programm oder Dienst), um E-Mails zu lesen und zu erstellen. Für den Zugriff auf das E-Mail-Konto, insb. also das Abholen und Versenden von Mails ist natürlich eine Internet-Verbindung erforderlich.
Was ist eine E-Mail-Adresse?
Die E-Mail-Adresse ist ein global eindeutiger Name, der Empfänger wie Absender einer Mail bezeichnet. Alle E-Mail-Adressen bestehen aus der Bezeichnung des Postfachs oder E-Mail-Kontos, dem nach dem Sonderzeichen @ (gesprochen wie engl. »at«) die Internet-Adresse (Domain-Name) des E-Mail-Betreibers folgt.
Dabei sind neben Buchstaben (a - z) und Ziffern nur wenige andere Zeichen erlaubt, z.B. Bindestrich und Punkt. Die Groß- oder Kleinschreibung ist in aller Regel egal, üblich ist Kleinschreibung.
Schema: postfach@domain.tld
Beispiel: max-mustermann@irgendwo.de
Welche Mail-Anwendungen gibt es?
Typischerweise stellen E-Mail-Anbieter auch eine Web-Anwendung für die Mails zur Verfügung, die mit einen Internet-Browser benutzt wird. Man sucht damit also die entsprechende Webseite auf und kann nach Anmeldung (»Login«) die eigenen E-Mails verwalten und neue Mails erstellen.
Außerdem gibt es viele, auch kostenlose Anwendungsprogramme, die alle Aufgaben rund um E-Mails bewältigen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Outlook (Microsoft, oft Bestandteil von Microsoft Office) und Thunderbird (Mozilla Foundation, kostenloses und quelloffenes Programm für Windows, Linux, Mac OS u.a.). Ferner gibt es Web-Browser und komplette Internet-Anwendungen, die umfassende E-Mail-Funktionen beinhalten (z.B.: Opera, SeaMonkey).
E-Mail-Programme sind meist deutlich vielseitiger als die Web-Anwendungen, und zudem oft einfacher in der Benutzung. Andererseits muss ein solches Programm erst einmal installiert und für die verwendete E-Mail-Adresse konfiguriert werden.
Wie funktionieren E-Mail-Programme?
Ein E-Mail-Programm (man spricht hier auch vom »Mail-Client«) dient der Verarbeitung und Verwaltung von E-Mails. Hierzu kommuniziert es über ein Netzwerk (insb. Internet) mit einem speziellen Computersystem (»Mail-Server«) des E-Mail-Anbieters. Dieser Mail-Server bildet also die Gegenstelle und erledigt den eigentlichen Versand und Empfang der E-Mails. Die Kommunikation zwischen Client und Server erfolgt nach zwei technischen Protokollen: POP3 für den Empfang, d.h. die »Abholung« der Mails, und SMTP für den Versand von Mails. (Ferner existiert mit IMAP noch ein zusätzliches Protokoll für den direkten Zugriff auf das Postfach des Mail-Servers.)
Außerdem verwaltet ein E-Mail-Programm – in mehr oder weniger großem Umfang – Daten auf dem »lokalen« PC-System. Typischerweise handelt es sich dabei um die abgeholten (empfangenen) und die erstellten (versendeten) Mails. Aus diesem Grund ist es möglich, geschriebene und bereits erhaltene Mails auch offline, also ohne aktuell bestehende Internet-Verbindung zu betrachten. Die lokalen Mail-Daten existieren somit unabhängig vom Datenbestand auf dem Mail-Server. Daneben gibt es aber auch E-Mail-Programme, die – z.B. aus Sicherheitsgründen – auf diese lokale Speicherung verzichten.
Was sind Mail-Anhänge?
Mail-Anhänge (»Attachments«) sind Dateien, die der eigentlichen Nachricht angefügt werden. Technisch gesehen sind sie Bestandteil der E-Mail. Sie werden aber von den Mail-Clients als separate Inhalte dargestellt, wenn diese den jeweiligen Dateityp kennen. Häufiger Anwendungszweck ist die Versendung von Dokumenten und Bilddateien als E-Mail.
Welche rechtliche Bedeutung haben E-Mails?
E-Mails unterliegen in Deutschland dem Fernmeldegeheimnis sowie datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Dabei ist zu bedenken, dass über das Internet versandte Mails prinzipbedingt über viele, auch ausländische Stationen laufen können. Da es sich bei E-Mail ferner um eine relativ junge Nachrichtentechnik handelt, sind einige juristische Aspekte in diesem Zusammenhang durchaus noch im Fluss. In der rechtlichen Wirkung entsprechen E-Mails grundsätzlich anderen schriftlichen Äußerungen und Erklärungen.
Wie sicher sind E-Mails?
Im Sinne der technischen Zuverlässigkeit ist der Versand von E-Mails sehr sicher. Allerdings bedeutet dies leider nicht, dass der Nachrichtenverkehr völlig unempfindlich gegen Störungen und technische Pannen wäre. Ohne besondere (programmtechnische) Vorkehrungen ist die Mail-Übermittlung als solche nicht abgesichert. Daher ist der Verlust oder gar das Abfangen von E-Mails durch Dritte im Prinzip nicht völlig ausgeschlossen. Und ohne zusätzlichen Aufwand sind E-Mails auch nicht verschlüsselt. 1
Lässt sich die Zustellung von E-Mails nachweisen?
Aus dem eben genannten Grund ist die Zustellung einer E-Mail nicht garantiert. In der Regel erhält man einen automatischen Fehlerhinweis (typischerweise eine englische »failure notice«) vom Mail-Server, wenn die Empfängeradresse nicht existiert. Das Ausbleiben eines solchen Hinweises bedeutet aber nicht, dass die Mail den Empfänger wirklich erreicht haben muss. Der E-Mail-Versand ist darin mit einer einfachen, nicht eingeschriebenen Postsendung vergleichbar. Dem entsprechend gibt es auch keine Beweismöglichkeit für die Versendung oder Zustellung einer bestimmten E-Mail.
Um diesem Manko abzuhelfen, bieten manche E-Mail-Provider Diensterweiterungen an (z.B. sog. »E-Mail-Einschreiben«), die allerdings nicht allgemeiner Standard sind und letztlich auf Mitwirkung und Akzeptanz durch den Empfänger angewiesen sind. Eine Lösung auf nationaler Ebene stellt De-Mail dar, einem von der deutschen Bundesregierung initiierten Dienst, der die völlig rechtssichere und vertrauliche Kommunikation ermöglichen soll.
Anmerkungen:
1) Die von vielen E-Mail-Providern angebotene verschlüsselte Übertragung (SSL/TLS) sichert die Kommunikation zwischen Mail-Client und dem (nächsten) Server ab. Es handelt sich jedoch nicht um eine durchgängige Verschlüsselung des E-Mail-Inhalts.